„Die Fähigkeit zu lesen ist eine unabdingbare Voraussetzung, um am Leben in modernen Gesellschaften aktiv teilhaben zu können. Nicht nur der Wissenserwerb basiert weitgehend auf der Lesekompetenz. In Zeiten elektronischer Kommunikation wird auch das Sozialleben zunehmend von Lesekompetenz dominiert. So nehmen soziale Netzwerke beim Aufbau und Erhalt von Freundschaften in Kindheit und Jugend, aber auch im Arbeitsleben von Erwachsenen, an Bedeutung zu. Die Teilhabe an solchen sozialen Netzwerken ist ohne E-Mails, SMS, Chats etc. nicht denkbar, welche ein grundlegendes Verständnis der Schriftsprache fordern. Obwohl Lesekompetenz immer wichtiger wird, zeigen große Schulleistungsstudien wie PISA und IGLU, dass bei Schülern im deutschsprachigen Raum ein großes Defizit im Bereich der Lesekompetenz besteht.

Lesen mit Hund ist ein Ansatz tiergestützter Pädagogik, bei dem Kinder und Jugendliche gemeinsam mit einem Hund lesen. In der Praxis finden sich verschiedene Umsetzungen dieses Ansatzes: das Lesen mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen, eine Begleitung durch Ehrenamtliche oder Pädagogen mit Hund sowie eine minimale Anleitung durch den Erwachsenen oder eine intensive pädagogische Betreuung, die das Lesenlernen aktiv fördert. Welcher Ansatz individuell gewählt werden sollte, richtet sich nach dem Grad der bereits vorhandenen Lesekompetenz und nach der Intention des Lesens mit Hund.“

ANDREA BEETZ a MEIKE HEYER. Leseförderung mit Hund Grundlagen und Praxis. München: Reinhardt, Ernst, 2014. ISBN 3497024406.